Ziegelei

Auf dem heutigen Gelände des Ortsteils Ziegelei gab es ursprünglich zwei Schamottewerke.

1872 erwarb Moritz Mitscherling eine kleine 2 km südwestlich von Radeburg gelegene Ziegelei, die vorher einem Baumeister Richter gehörte.

Während der Vorbesitzer nur oben aufgelagerten Aulehm zu Hintermauerungsziegeln verwendete, entdeckte Moritz Mitscherling die Verwendbarkeit der blauen Tonerde. Diese ließ sich zu feuerbeständigem Material verwerten, aus dem man Backofenplatten allerbester Güte herstellen konnte. Zunächst bei Radeburger Bäckern verlegt, kamen die Platten bald nach Dresden und Umgebung, später nach Leipzig und anderen sächsischen Orten. Bis sie sich schließlich weltweit bewährten. Ein Anschlussgleis nachte später eine Direktverbindung per Bahn möglich. Der Betrieb entwickelte sich ständig weiter. Neben Produktionsgebäuden, Trockenschuppen, Brennöfen und Maschinenhaus, entstand auch ein Wohnhaus für den Ziegelmeister und den Maschinisten mit Familien. Im Maschinenhaus wurde der Strom für die gesamte Werksanlage produziert. Später kamen noch weitere Wohngebäude für die Schamottearbeiter dazu.

Die Firma Mitscherling existierte bis 1947 und wurde danach Teil II des VEB Ton und Schamottewerkes Radeburg.

Heute befindet sich auf diesem Gelände die Firma Quadriga Pferdehaltungs GmbH.

Carl Friedrich Strack erwarb im Jahre 1894 die Radeburger Thonwaarenfabrik Jackwitz & Kickelhayn sowie die bankrotte Firma von Salomo und Bielsky. Jackwitz wurde kaufmännischer Teilhaber von Strack. Das Werk trug fortan den Namen Radeburger Thon- und Chamottewerke F. L. Strack & Co. Auf dem Fabrikgelände entstanden ebenfalls Werkswohnungen. Im Mai 1945 fiel ein Teil der Werksanlage einem durch Blitzschlag entstandenem Feuer zum Opfer.

1946 wurde die Familie Stark (Erben des Strack’schen Unternehmens) enteignet und der Betrieb wurde Teil I des VEB Ton- und Schamottewerkes Radeburg.

Später wurden die Betriebe VEB Baustoffwerke Radeburg genannt und waren Teil des Baustoffkombinates Dresden. Hergestellt wurde Töpferschamotte, Backofenschamotte, Schamottemörtel, Frühbeetfensterrahmen, Unterlagsplatten für Hohlblocksteinfertiger, SERO-Kisten, Kisten zur Verpackung von Kleinmosaik (Sonderanfertigung)sowie Feldspat und Ofenkacheln.

1990 nannte sich das Werk um in Töpferschamotte Ofenkacheln GmbH Radeburg.

1992 wurde das Werk II (ehemals Mitscherling) geschlossen; das Werk I blieb bestehen und machte sich 1995 selbständig mit der neuen und jetzt noch vorhandenen Bezeichnung Schamottewerk Radeburg GmbH. Zwischenzeitlich ist dieses Werk das einzig noch in Ostdeutschland bestehende Schamottewerk und beliefert in ganz Deutschland sowie in ganz Europa Ofenbauer mit Schamottesteinen für Kachelöfen, Kamine und Backöfen.

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